Robotrading.net Marktnewsletter – Kalenderwoche 35 / 2025

1. Makrorückblick & Wochenausblick
Rückblick auf KW 34 (18.–22. August)
Die globalen Märkte zeigten letzte Woche erneut hohe Dynamik: US-Indizes konnten – unterstützt von starken Quartalszahlen und rückläufigem Inflationsdruck – auf Wochensicht zulegen (Dow Jones +1,7 %, S&P 500 +0,9 %, Nasdaq +0,8 %). Small Caps lieferten eine auffällige Rally, während sich Tech- und Health-Care-Titel überdurchschnittlich entwickelten. Dämpfer folgten zum Wochenende hin durch Gewinnmitnahmen und Unsicherheiten vor Jackson Hole. In Europa belasteten erneut US-Zolldrohungen auf EU-Importe sowie das Energiepreisrisiko, während Asien von einer Kurserholung bei chinesischen Blue Chips sowie Entspannungssignalen im US/China-Handelsstreit profitierte[1][2][3][4][5][6][7][8][9][10][11].
Politik & Geopolitik: Ukraine im Fokus
Die Gespräche um eine Waffenruhe in der Ukraine blieben ohne Durchbruch. Russland fordert substanzielle Gebietsgewinne, die Ukraine lehnt ab. Rohstoff- und Anleihemärkte bleiben auf Krisenniveau, Preisausschläge beim Öl zeigen, wie sensibel Märkte auf jeden neuen Impuls reagieren. Keine Waffenruhe – kein Durchbruch, aber bilaterale Gespräche halten Risiken für schnelle Richtungswechsel hoch[12].
Jackson Hole & Federal Reserve
Das Set-Up für diese Woche wurde durch die Fed maßgeblich bestimmt: Fed-Chef Powell signalisierte in Jackson Hole die Bereitschaft zu Zinssenkungen (wahrscheinlich im September), jedoch nur unter Wahrung der Marktstabilität. Die Märkte preisen damit 1-2 Zinssenkungen bis Jahresende ein – US-Dollar schwächelt, Gold und Anleihen profitieren, Aktien nehmen neue Hochs ins Visier[2][13][14][15][16].
2. Märkte im Detail – Setups & Trading-Chancen
Aktien
- Small Caps (Russell 2000): +5 % in der Zweitagesrally nach guten US-Inflationsdaten und Fed-Spekulation. Trendfolge-Setup Long nach Pullback oder Break der letzten Hochs – Stopp eng setzen[7].
- Tech-Aktien & Large Caps (Meta, Nvidia, Duolingo etc.): Swing- und Breakout-Chancen um Berichtszahlen und Allzeithochs, jeweils mit Volumen-Bestätigung laufen lassen. Nach Gewinnmitnahmen könnten neue Einstiegschancen entstehen.
- Wichtige Termine: Diese Woche zahlreiche Quartalszahlen, v.a. von Blue Chips und US-Konsumwerten; Fokus auf Überraschungen.
Forex
- EUR/USD: Nach Ausbruch über 1,1720 Long-Setups mit Ziel 1,1810-1,1850, Stopp <1,1690. Volumenkonjunktur durch US-Daten oder „dovish“ Powell beachten[9][10].
- GBP/USD: Nach UK-Inflationsdaten Chance auf Breakout über 1,3620 – Setup: Long wenn Widerstand gebrochen, Stopp unter 1,3550.
- USD/JPY: Range-Trading 145–149 bis nach Jackson Hole; direktionale Trades bei Breakout nach Volumenbestätigung.
- EUR/JPY: Bullischer Kanal, Dips oberhalb 170,5 für Long-Setups; Ziel: Jahreshoch-Region.
Rohstoffe
- Öl (Brent/WTI): Enorme Spannen ($74–$100!) durch OPEC-News und Ukraine-Konflikt. Setup: News-Trading und Breakouts aus Seitwärtsphasen mit großen Stops, nur Intraday nach Volumenclustern agieren[17][11].
- Kupfer/Metalle: Momentum-basierte Swing-Trades nach wirtschaftlichen Daten oder China-News, Stops wegen Volatilität enger.
3. GlobaleMakrothemen & Volatilitätsrisiken
- Fed-Powell/Jackson Hole: Dovish-Signale setzen auf Marktbreite, werfen aber die Frage auf, ob zu viel Zinssenkungsfantasie schon eingepreist ist. Vor allem Small Caps, Growth und Tech profitieren.
- Ukraine-Krieg: Bleibt der Joker für plötzliche Volatilität – sowohl bei Rohstoffen (besonders Öl, Gas, Weizen), als auch bei europäischen Aktien.
- Asia/China-Comeback: Erholung bei Festlandaktien, wachsende Zuversicht durch leicht aufwärts gerichtete PMI-Daten.
- Europa: Defensive Werte gesucht, Exportbranchen weiterhin fragil, jede geopolitische Bewegung mittelfristig kurswirksam – Fokus auf DAX-Schwergewichte.
4. Terminkalender & wichtige Daten diese Woche
- Montag: Chicago Fed National Activity Index (USA), ifo-Geschäftsklimaindex (DE)
- Dienstag: US-Verbrauchervertrauen, S&P/Case-Shiller-Index (Immobilienpreise)
- Mittwoch: US-BIP Q2 Revision, EU-Parlament Anhörung zu Notenbankpolitik
- Donnerstag: US-PCE-Deflator (wichtigstes Fed-Inflationsmaß), US-Arbeitsmarktdaten, EU-Verbraucherumfrage
- Freitag: EU-Verbraucherpreise (vorläufig), Michigan Sentiment (USA), JPPI (Japanische Erzeugerpreise)
5. Fazit für die Trading-Strategie
Breakouts, Volatilität, selektive Trendfolge sind das Gebot der Woche.
- Erfolgsversprechend: Volumenbasierte Breakout-Setups an klaren Chartmarken bei Aktien, Forex und Rohstoffen.
- Volatilitätsmanagement hat Priorität: Positionierungen zügig absichern und Newsflow (insb. Fed- und Ukraine-Schlagzeilen) stets berücksichtigen.
- Weiterhin Fokus auf Small Caps, Tech und EUR/USD-Szenario bei dovisher Fed – Flexibilität für abrupte Richtungswechsel ist entscheidend.
Bleibe informiert, reagiere schnell – erfolgreiche Trades wünscht das Robotrading.net Research-Team.
(Hinweis: Dieser Newsletter dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar.)
